ICUME 2011

Unsicherheit in Entwicklung, Herstellung und Inbetriebnahme beleuchten

DARMSTADT. Eine ganzheitliche Betrachtung von Unsicherheit in allen drei Prozessphasen des Produktlebenslaufs hatte sich die ICUME 2011 zum Ziel gesetzt. Die Abkürzung ICUME steht für die erste International Conference on Uncertainty in Mechcanical Engineering. Aus diesem Anlass trafen sich am 14. und 15. November mehr als 50 Teilnehmer aus fünf verschiedenen europäischen Ländern in Darmstadt. Organisiert hat die Konferenz der Sonderforschungsbereich (SFB) 805 „Beherrschung von Unsicherheit in lasttragenden Systemen des Maschinenbaus“.

Gespannt verfolgten die mehr als 50 Zuhörer die Vorträge
Gespannt verfolgten die mehr als 50 Zuhörer die Vorträge

Im Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium informierten sich an zwei Tagen Mitte November die 50 Vertreter aus Industrie und Wissenschaft in 20 Vorträgen über neue Entwicklungen, Standards und konkrete Anwendungsbeispiele zur Beherrschung von Unsicherheit, speziell in lasttragenden Systemen des Maschinenbaus. Ziel der ICUME war der internationale Austausch, aus vielen Einzeldisziplinen zum Umgang mit Unsicherheit sollten verbindende Elemente für eine umfassende Methode und Technologie gefunden werden. Diese sollte möglichst prozessübergreifend für alle drei Phasen, Entwicklung, Herstellung und Inbetriebnahme, sein und dort die Unsicherheiten vermeiden oder sie beseitigen. Weiterhin ist es möglich, die Systemeigenschaften so anzupassen, dass die auftretenden Unsicherheiten beherrscht werden können. "Die erste internationale Tagung zur Beherrschung von Unsicherheit im Maschinenbau war ein voller Erfolg“, erklärte Prof. Dr. Holger Hanselka, Sprecher des SFB 805. Die Vielseitigkeit unterschiedlicher Herangehensweisen zur Beherrschung von Unsicherheit sei von verschiedenen Vertretern der Entwicklung, Produktion und Nutzung unsicherheitsbehafteter Produkte des Maschinebaus aus Industrie und Wissenschaft und aus mehreren europäischen Ländern in beeindruckender Weise deutlich worden.

Verschiedene Exponate, hier das Dreibein mit Georg Enß (2. von rechts), veranschaulichten die Unsicherheitskonzepte
Verschiedene Exponate, hier das Dreibein mit Georg Enß (2. von rechts), veranschaulichten die Unsicherheitskonzepte

Neben den Fachvorträgen gab es einige Poster aus dem Teilprojekten des SFBs zu begutachten. Außerdem standen Exponate bereit, an denen die SFB-Mitarbeiter die Beherrschung von Unsicherheit demonstrierten. Unter anderem gab es ein Dreibein, das die Unsicherheit in der Verteilung von Belastung demonstriert, und ein Einzelstabsystem, bei dem es um die Unsicherheit Knicken bei Überlast geht, zu sehen.

Posterpräsentationen stellten die Inhalte der Einzelnen Teilprojekte dar. Hier berichtet Johannes Mathias (links) über die Robust Design Methodik
Posterpräsentationen stellten die Inhalte der Einzelnen Teilprojekte dar. Hier berichtet Johannes Mathias (links) über die Robust Design Methodik

Auf Postern wurde über die Fertigungsprozesse und die Unsicherheit beim Zerspanen und Umformen informiert. Eine neue Idee stellt dabei die Unsicherheits-Möglichkeits-und-Einfluss-Analyse (UMEA) dar. Der Gastgeber war der Sonderforschungsbereich 805, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Insgesamt arbeiten derzeit sieben Fachgebiete aus dem Maschinenbau sowie der Mathematik und mehr als 30 wiss. Mitarbeitern an den Teilprojekten des SFB. sfr